Ich fühle mich schlapp… ausgelaugt… kraftlos. Ich kann mich zu nichts aufraffen und habe einfach keine Lust… zu nichts. Was ist nur los mit mir? Die tristen Wintertage sind endlich vorbei… doch wo bleibt die Energie?
Kennst du das Gefühl auch?
Frühjahrsmüdigkeit. Viele Menschen leiden darunter und kennen diese Niedergeschlagenheit. Ein Grund dafür kann sein, dass die Vitamin-Vorräte über die Wintermonate aufgebraucht wurden. Aber auch abgelagerte Schad- und Giftstoffe in deinem Körper können die Ursache sein.
Mein Tipp: Bärlauch-Sammeln
Raus in die Natur. Begebe dich auf Bärlauch-Suche. So aktivierst du deinen Körper mit Bewegung und frischer Luft, tankst neue Energie und Vitamin D (durch das Sonnenlicht) und findest nebenbei die bärenstarke Wildpflanze – den Bärlauch – der dich wieder mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt und gleichzeitig entgiftend wirkt. Dein Stoffwechsel wird angekurbelt.
Ich nehme als eine Art Kur, täglich einen Löffel Bärlauch-Pesto zu mir. Für einen Zeitraum von 4-6 Wochen. So habe ich das Gefühl mit frischer Pflanzenkraft bestens versorgt zu sein und somit mehr Energie zu bekommen.
Der Bärlauch ist dank seiner antibakteriellen und harntreibenden Wirkstoffeauch ein idealer Begleiter für eine Entgiftungskur. Täglich ein Esslöffel einer Bärlauchpaste oder -pesto über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen hilft dem Körper Giftstoffe auszuleiten. Somit wird das Immunsystem gestärkt und wir fühlen uns fitter und der Frühjahrsmüdigkeit kann entgegengewirkt werden.
Wie du Bärlauch wunderbar und einfach haltbar machst, kannst du in dem Beitrag Bärlauchgenuss das ganze Jahr: Bärlauchpesto und Bärlauchsalz nachlesen.
Bärlauch als erster Frühlingsbote
Diese bärenstarke Wildpflanze, auch „wilder Knoblauch“ genannt gehört zu den ersten Frühlingsboten. Ich freue mich immer besonders darauf, wenn ich die ersten Bärlauchpflänzchen finde, denn das bedeutet, dass der Frühling naht.
In diesem Bärlauch 1×1 erfährst du alles was du über Bärlauch wissen sollst. Welche Heilwirkungen hat der Bärlauch? Warum ist er eigentlich so gesund? Welche Erkennungsmerkmale hat die wertvolle Wildpflanze? Mit welchen anderen Pflanzen kann der Bärlauch verwechselt werden? Wie kann der Bärlauch verwendet werden?

Bärlauch März 2021
Wann und wo kann Bärlauch gesammelt werden?
Von März bis Mai wächst der Bärlauch in Laub- und Auenwäldern, aber auch entlang von Bachläufen. In Wien gibt es besonders viel Bärlauch im Wiener Wald. Begebe dich auf einen Spaziergang in den Wiener Wald, genieße die frische Luft, die Geräusche und Ruhe des Waldes und garantiert wirst du jede Menge dieser wunderbaren Wildpflanzen finden. Hast du gewusst, dass bereits ein 20-30 minütiger Aufenthalt im Wald den Cortisol-Spiegel deutlich senkt? D.h. Stress kann effektiv mit einem Waldspaziergang abgebaut werden. Und als Nebeneffekt findest du im Frühling den wunderbaren Bärlauch.

Bärlauch Wiener Wald 2021
Warum ist Bärlauch so wertvoll für deine Gesundheit?
Bär-Lauch gehört wie der Name schon verät zu den Lauchgewächsen. Zu den Inhaltsstoffen zählen Lauchöle, Alliine, Allicin, Falvonoide, Saponine, Polysaccharide und ätherisches Öl. Außerdem ist der Bärlauch eine wahre Vitamin C-Bombe. Bärlauch liefert sogar dreimal soviele Vitamin C wie Orangen. Chorolphyll und weitere wertvolle Inhaltstoffe wie Kalium und Mangan stärken unsere gesamte Gesundheit.
Dem Bärlauch werden somit auch auch zahlreiche Heilwirkungen zugeschrieben:
- wirkt antibakteriell (z.b. bei Magen-Darmstörungen)
- senkt den Blutdruck
- senkt zu hohen Cholesterinspiegel
- wirkt Gefäßverkalkungen entgegen und ist somit eine ideale Prophylaxe für Herzkreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall
- wirkt Blutreinigend
- wirkt entzündungshemmend
- wirkt harntreibend
- wirkt schleimlösend
- wirkt Stoffwechsel anregend
- Allgemein stärkend
- wirkt entgiftend
Wenn du mehr über die genauen Inhaltsstoffe des Bärlauch’s wissen willst, empfehle ich dir hier im Beitrag vom Zentrum der Gesundheit nachzulesen.
Wie erkenne ich Bärlauch?
Nun stellt sich die Frage, wie das bärenstarke Gewächs erkannt werden kann. Der Bärlauch hat einige deutlich erkennbare Merkmale:
- Die Blätter wachsen an einzelnen Stängeln aus dem Boden.
- Die Blätter sind zart und seidig.
- Die Blattunterseite ist matt.
- Die Blattoberseite ist leicht glänzend.
- Die Blätter sind gradrandig und werden etwa 20cm lang.
- Der intensive Knoblauchgeruch ist unverwechselbar.
- Der Blütenstängel ist kantig.

Bärlauch erkennen

Bärlauch Merkmale
Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen: Herbstzeitlosen und Maiglöckchen
Vorsicht ist geboten bei zwei ähnlichen Pflanzen, die giftig sind: Die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen. Es gibt ein sehr eindeutiges Unterscheidungsmerkmal: die Blätter dieser beiden Pflanzen sind NICHT gestielt so wie beim Bärlauch, d.h. aus dem Stil wachsen zwei oder mehrere Blätter. Außerdem sind die Blattober- und Unterseite bei den Herbstzeitlosen und Maiglöcken glänzend. Beim Bärlauch ist jedoch nur die Oberseite glänzend und die Unterseite matt.

Herbstzeitlose Charakteristika
Keine Angst! Wenn du dich mit den Merkmalen des Bärlauchs theoretisch auseinandergesetzt hast und du dir die Unterschiede eingeprägt hast, wirst du diese sofort erkennen.
Beim Sammeln ist es sehr wichtig, dass die dicht stehenden Bärlauchbüschel nicht komplett geerntet werden. Mindeststends 2/3 der Pflanze sollte erhalten bleiben, sodass sie auch nächstes Jahr wieder in voller Pracht gedeihen kann.
Verwendung von Bärlauch
Bärlauch kann sehr vielseitig verwendet werden.
Der Bärlauch ist vom Geschmack knoblauchartig, intensiv, aromatisch und scharf und kann somit ausgezeichnet in der Küche eingesetzt werden.
Verwendung der Blätter
Die Blätter können von März bis April gesammelt werden.
Diese können beispielsweise frisch in Suppen, Brotaufstrichen, Kräuterbutter, Salaten als Spinat oder in Saucen und Gemüsegerichten genossen werden.
Wenn du das ganze Jahr vom Bärlauch profitieren möchtest, ist es notwending diesen zu konserveriern. Beispielsweise im Pesto, als Würzöl oder als Bärlauchsalz. Hier findest du einige Methoden inklusive genauen Anleitungen wie du Bärlauch für ein ganzes Jahr konservieren und Haltbarmachen kannst.
Zu beachten ist, dass die jungen Bärlauch-Blätter noch milder und aromatischer im Geschmack sind, als die größeren Blätter. Im fortgeschrittenten Wachstum, d.h. wenn sich die Knospen bilden sind die Blätter fasriger und schärfer. Es ist zu empfehlen, sich dann auf die Sammlung der Knospen zu konzentrieren.
Verwendung der Blütenknospen
Die Blütenknospen können von April bis Mai gesammelt werden. Diese können wie Antipasti in Öl, Essig oder Salzlake eingelegt werden. Und die Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden.
Verwendung der Samen
Die Samen können auch in der Küche verwendet werden. Im Juni können die grünen, runden Samen gesammelt und wie grüner Pfeffer Saucen oder Gemüsegerichte verfeinern. Zu einem pfeffrigen Trockengewürz lassen sich die ausgereiften Samen verarbeiten.
Bärlauch Tinktur
Zur Darmreinigung, Entgiftung aber auch bei Bluthochdruck und Gefäßverkalkungen eignet sich die Einnahme von Bärlauch in Form einer Tinktur. Dazu werden die frischen Bärlauchblätter geschnitten und in einem Schraubglas mit 45%igem Alkohol (wie Wodka, Weinbrannd) aufgefüllt und drei Wochen an einem warmen Ort verschlossen aufbewart. Das Glas sollte ab und zu geschüttelt werden. Nach drei Wochen wird die Tinktur abgeseiht und kann bis zu einem Jahr in einer dunklen Flasche, idealerweise mit Pipette verwahrt werden. Zu den Mahlzeiten können jeweils einige Tropfen eingenommen werden. Für genauere Informationen ist es jedoch empfehlenswert einen Arzt aufzusuchen.
Viel Spaß beim Bärlauch sammeln und verarbeiten und genießen!
Alles Liebe,
Cordula
P.S.: Weißt du eigentlich warum der Bärlauch Bärlauch heißt? Unterschiedlichen Quellen zufolge steht der Bär in vielen Kulturen als Symbol für Kraft und Stärke. Aus diesem Grund wurden viele besonders nährstoffreiche und heilwirksame Pflanzen nach dem Bären benannt. Zudem wird gesagt, dass sich Bären nach ihrem Winterschlaf mit dem Bärlauch, als eine der ersten Wildpflanzen, wieder stärkten.
Mein Nachschlagwerk für Wildpflanzen:
Fleischhauer, S. G. / Guthmann, J. & Spiegelberger (2007): Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag.
