Secondhand Kleidung.
Der Kauf von Seconhand Kleidung schont Ressourcen. Humane und ökologische Ressourcen. Ich behaupte, Secondhand Kleidung ist die nachhaltigste Möglichkeit Kleidung zu kaufen, weil keine neuen Ressourcen verbraucht werden. Bereits existierende sich im Umlauf befindliche Kleidung zum Kauf anbieten. Es ist dabei zu beachten, nicht in einen Konsumrausch zu fallen, weil es eh Secondhand ist. Gekauft soll nur werden was wirklich gefällt und gebraucht wird, aber vorallem auch Freude bereitet.
Hier sind meine 11 unschlagbaren Gründe warum ich auch Secondhand Kleidung kaufe:
Du weißt nie wirklich, was du finden wirst. Du begibst auf eine spannende Schatzsuche. Es kommt auch stark darauf an, wo du Secondhand Kleidung shoppst. Es gibt gut sortierte Secondhand Shops. Aber auch weniger gut sortierte. Bei den zweiteren ist dann vermehrt stöbern angesagt. Genauso wie bei den meisten Flohmärkten.
Ich weiß nie was ich finden werde. Und genau das macht mir Spaß. Wie eine Schatzsuche eben. Auf der Suche nach etwas Besonderem, das nicht jede/r trägt. Es ist immer wieder spannend sich durch die unterschiedlich sortierten Läden oder Flohmärkte zu wühlen. Oft lohnt es sich auch und es ist etwas passendes dabei. Oft bleibt es aber bei der Suche.
Ich bin seit mehr als einem Jahr auf der Suche nach einem roten Wintermantel. Ende letzten Jahres hatte ich das Gefühl den richtigen Mantel gefunden zu haben. Und zwar auf Mädchenflohmarkt. Eine Onlineplattform für Secondhand (Designer) Mode und Vintage Fashion. Ich mag es nicht übereilig Kleidung zu kaufen. So schaute ich mir den Mantel immer wieder an. Nach 2 Wochen kontaktierte ich erst die Verkäuferin und fragte ob der Mantel noch zu haben ist und auch nach einem Rabatt. Sie meinte, dass sie nach ihrem Urlaub den Mantel reduziert und weiterhin zum Verkauf steht. Als ich sie beim nächsten Mal kontaktierte, war dein Mantel leider schon weg. Tja, blöd gelaufen. Für mich. Wahrscheinlich war es doch noch nicht der Richtige rote Mantel für mich. So bin ich weiterhin auf der Suche 🙂
Ehrlich gesagt, bin ich kein Mensch der großen Wert auf Marken legt. Und außerdem sind mir viele Marken einfach zu teuer. Oft teuer und nicht fair und ökologisch produziert. Secondhand zu kaufen ermöglicht mir allerdings Markenkleidung zu günstigen Preisen zu erhalten. Oft sind richtige Schnäppchen zu finden. Markenqualität zu Schnäppchenpreisen also.
Secondhand zu kaufen, heißt auch unsere Umwelt zu schützen. Es werden keine menschliche und ökologische Ressourcen in Anspruch genommen. Denn es muss nichts neues produziert werden. Keine Ressourcen für den Anbau der Rohstoffe, keine Pestizide und Chemikalien für die Herstellung und Färben der Stoffe, keine menschliche Ausbeutung von Arbeitskräften für das Nähen der Kleidungsstücke. Das heißt es können enorme Mengen an Wasser, Strom und CO2 gespart werden.
Heutzutage ist mehr als genug nicht mehr getragener Kleidung im Umlauf. Kleidung, die bereits produziert wurde und somit auch viele Ressourcen verbrauchte. Es ist doch schade bzw. traurig, wenn die Ressourcen umsonst verbraucht wurden. Mehr Informationen über die Folgen der Modeindustrie auf unsere Umwelt erfährst du hier.
Der Kauf von Secondhand Kleidung sorgt dafür, dass weniger hergestellt werden muss. Außerdem gibt auch weniger Kleidungsstücke zum Entsorgen.
Ich denke gerne über die Geschichte von Kleidung nach – wem hat es gehört, wie wurde es getragen und kombiniert, warum wollte man es los werden… das macht vorallem bei Vintage Kleidung richtig Spaß. Jedes Teil hat seine eigene Geschichte.
Ich liebe es, auf Flohmärkten oder in Secondhand Geschäften zu stöbern. Mir Zeit zu nehmen, die Teile genau anzuschauen. Für mich ist das sehr inspirierend und ich kann die Zeit vergessen. Es ist sehr spannend, Kleidungsstücke aus verschiedenen Jahrzehnten zu finden. Ich bekomme ein besseres Gefühl für unsere Vergangenheit. Den Kleidungsstil der Menschen in früheren Jahrzehnten.
Secondhand Kleidung ist eindeutig billiger als neu gekaufte Kleidung. Ich mag es nicht unnötig Geld für Dinge auszugeben, die ich nicht ungedingt brauche. Der Großteil der Kleidung meiner Kinder ist Secondhand. Auch ich shoppe viel Secondhand-Kleidung für mich selbst bzw. vermeide es noch immer generell Kleidung zu kaufen. Mein Kleiderschrank ist noch immer voll genug. Kleidung gar nicht zu kaufen bzw. Secondhand zu kaufen, schont ordentlich das Portmonaie. Seitdem ich fast nur mehr Secondhand Kleidung shoppe, spare ich ordentlich Geld.
Secondhand ist einfach die günstigste Alternative Kleidung zu kaufen. Beachte: in vielen Secondhand-Shops gibt es auch Sales. So kannst du noch einmal etwas mehr sparen. Ich gebe unser Familienbudget lieber für Reisen oder andere gemeinsame Aktivitäten aus als für unseren Kleiderschrank. Und trotzdem bin ich gut gekleidet.
Viele Secondhand-Shops sind mit NGOs verbunden. Wie zum Beispiel Volkshilfe oder Humana in Österreich. Eine Win-Win-Situation für alle. Menschen werden ihre alte Kleidung los, die sie nicht mehr tragen (win), andere Menschen kaufen diese zu günstigen Preisen (win) und NGOs verdienen Geld für ihre Projekte (win).
Der Großteil der Secondhand-Kleidung wurde bereits viele Male gewaschen. Mögliche Schadstoffe, wie Farb- und chemische Stoffe sowie Faserbestandteile wurden bereits ausgewaschen. Besonders für allergiegefährdete Kinder und Babies aber auch Erwachsene mit empfindlicher Haut (wie zum Beispiel Neurothermitis) ist es empfehlenswert auf Secondhand-Kleidung zurückzugreifen – diese ist aufgrund mehrfaches Waschen, Tragen und Auslüften unbedenklicher als Neueware (außer natürlich Faire bzw. Biologisch hergestellte Mode).
Das Wachstum der Kleinen ist unberechenbar schnell. Manche Kleidergrößen werden sogar übersprungen. Folgedessen wird die Kleidung oft gar nicht oder kaum getragen. Es lohnt sich daher nicht wirklich in teure Baby- oder Kinderkleidung zu investieren. Im Secondhand-Bereich kann die Kleidung für die Kleinsten in gutem Zustand zu einem Bruchteil des Preises von Neuware erworben werden. Eine Alternative für Secondhand Kleidung bei Kindern sind auch Konzepte wie Kilenda. Kinderkleidung für einen bestimmten Zeitraum ausleihen.
Wie schon erwähnt in Punkt 3. Secondhand Kleidung ist umweltschonend. Secondhand Kleidung bekommst du normalerweise unverpackt. Das heißt es muss keine neue Verpackung hergestellt werden. Außerdem entsteht durch die weitere bzw. erneute Nutzung der Secondhand-Kleidung kein weiterer Müll bzw. trägst zur Langlebigkeit von Kleidung bei. Du leistest also einen Beitrag zur Abfallvermeidung. Secondhand Kleidung ist daher auch ein Statement gegen unsere Wegwerfgesellschaft.
Du hast keine Lust nur die angesagtesten Trends zu shoppen? Du stehst eher auf eine zeitlose Auswahl an Klamotten, die du gut kombinieren kannst?
Secondhand bedeutet auch gegen den Mainstream zu shoppen. So kannst du verhindern, dass du nicht so aussiehst wie jede/r zweite, die die Kleidung von H&M, Zara, Primark und Co. trägt. Secondhand und Vintage ist individuell. Unikate verhelfen dir deinen individuellen Style zu unterstützen. Ein kleiner Tipp: Stöbere auch mal in der Männerabteilung. Die Männermode ist meist nicht so stark von Trends abhängig. Dort findest du oft zeitlose Klassiker von Pullis, Jacken und Jeans.
Secondhand Kleidung verändert sich beim Waschen nicht mehr. Denn diese Kleidung wurde meist schon oft gewaschen. Hast du dich auch schon einmal darüber geärgert, dass ein neu gekauftes Teil nach der Wäsche ganz anders aussah? Eingegangen bzw. kürzer geworden? Oder hat sich die Form verändert? Oder sind die Farben nach mehrmaligem Waschen verblasst? Ja? Das kann dir bei Secondhand Kleidung kaum passieren, denn diese hat schon einige Waschgänge hinter sich. Bei Seconhand Kleidung siehst du die Qualität meist sofort.
Meine 5 Tipps für den Kauf von Secondhand Kleidung
Hast du ein Teil gefunden? Super! Jetzt auf jeden Fall die Qualität kontrollieren: Hat das Kleidungsstück Schäden (wie zum Beispiel Löcher, Verfärbungen, lose Fäden, kaputter Reißverschluss) oder durch das Waschen eine veränderte Passform? Ja? Dann lass lieber die Finger davon. Auch bei Secondhand Kleidung steht Qualität im Vordergrund. Schließlich willst du das neue Teil ja nicht wieder nach 2x tragen aussortieren.
Oft ist es leider so, dass das was du willst, nicht richtig sitzt. Ich rate dir nicht, wenn du S trägst ein Kleidungsstück in XL zu kaufen. Aber ist zum Beispiel die Hose oder der Rock zu lang, kannst du das ganz einfach kürzen. Auch wenn ein Oberteil an den Seiten etwas zu weit ist, kannst du es ganz einfach etwas enger nähen. Wenn du oder FreundeInnen bzw. Familie eine Nähmaschine haben, trau dich etwas herumzuexperimentieren. Du wirst sehen es zahlt sich aus. Alternativ kennst du vielleicht eine/n gute/n ÄnderungschneiderIn, der/die die Anpassung für dich vornehmen kann.
Wenn du etwas Bestimmtes im Secondhand-Bereich suchst, bedarf es Geduld. Es kann Tage, Wochen, Monate aber auch Jahre dauern, den gewünschten Mantel oder Jacke zu finden. Die Geschichte zu meinem roten Mantel habe ich ja bereits erzählt.
Lass dich nicht von weniger attraktiv erscheindenden Kleidungsstücken abschrecken. Gönn dir ein paar Minuten Eingewöhnungszeit 😉 Secondhand zu Shoppen, bedeutet meist auch in entspannter Athmosphäre zu shoppen. Du kannst dir Zeit nehmen und stöbern!
Gefällt dir das Kleidungsstück nach der Anprobe, doch nicht so wirklich und bist dir unsicher? Dann lass es. Kaufe es nicht. Hierbei gilt das gleiche Prinzip wie beim Kauf neuer Kleidung. Was dir nicht zu 100% gefällt, gehört nicht in deinen Kleiderschrank. Gehe lieber ohne etwas aus dem Geschäft und spare das Geld für ein Lieblingsteil.
Es gibt unterschiedliche Secondhand Geschäfte.Mit einer unterschiedlichen Auswahl an Kleidung. Ich habe bereits eine Auswahl von Secondhand Shops für Wien zusammengestellt. Klick dich einfach mal durch und schaue was dir gefällt. Ich möchte gerne mehr über die Secondhand Geschäfte Wiens erfahren. Gerne werde ich dir von meinen Erfahrungen berichten. Eine andere Möglichkeit ist Secondhand Kleidung online zu shoppen. Auch hier gibt es bereits eine große Auswahl. Secondhand Designer Kleidung, Vintage.
Bei Kleiderkreisel habe ich mir schon so manche Teile gekauft. Die Gefahr dabei besteht darin, dass die Teile nicht richtig passen. Es kann nicht anprobiert werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Teil gar nicht ankommt. Ich warte noch immer auf eine Jeans, die ich bereits vor Weihnachten gekauft habe… Trotzdem kann es auch gut laufen. Ich sehe mir das Kleidungsstück oder den Schuh sehr genau an. Meistens auch länger. Immer wieder. Dann bekomme ich ein Gefühl, ob ich es wirklich haben will oder nicht. Schwarze Stiefel habe ich letztes Jahr bei Kleiderkreisel, die sind super! Genauso, wie ich es mir vorgestellt habe 😉
Es gibt auch bereits tolle Artikel von anderen BloggerInnen zum Thema Secondhand Kleidung:
- Echt Kathrin: FairWertung & Tchibo. Wohin mit den Altkleidern?
- Fairknallt: Wie nachhaltig ist Secondhand?
- Green looks Great: Mit Vintage ins neue Jahr.
- Kimgoeseko: Flea markte season: Tips for Thrift Shopping
- liebe was ist: De-Cluttering: Wie und Wo man aussortierte Kleidung gewinnbringend verkaufen kann.
- Sloris: Gute Gründe für Vintage Fashion.
- Treiholzeffekt: 15 unschlagbare Gründe für Secondhand.
- Warum ned: Zweite Wahl als Erste Wahl.
- 50percentgreen: Against Fast Fashion. Secondhand Mode.
Weitere lesenswerte Beiträge zum Thema (Mode) Konsum bzw. Kritik an der konventionellen Modeindustrie kannst du hier nachlesen:
- Alt trifft Neu: Konsm ist Macht! Deine Macht zu verändern!
- Lost Behind the Mirrow: Vom Primark Shopoholic zur ethischer(er) Mode.
- Minimal Vegan: Gedanken zur Fast Fashion
- Miss-Interpreted: The Alt. Fashion Guide.
Wo gehst du in Wien am Liebsten Secondhand Kleidung shoppen?
Lass es mich sehr gerne in den Kommentaren wissen! Ich freue mich über deine Tipps! Bin gespannt welche Geschäfte ich erkunden soll?
Alles Liebe,
Cordula
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